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Clearing
Die Clearing Maßnahme richtet sich an Jugendliche ab dem 12. Lebensjahr,
- die sich in einer schwierigen Lebenssituation oder in einer akuten Krise befnden
- die von traditionellen institutionellen Angeboten der Jugendhilfe kaum oder nicht mehr erreichbar sind
- die sich schulischen Möglichkeiten gegenüber verschlossen haben
- deren familiäre Bindung und Versorgung instabil oder gefährdet ist
Unsere Clearing-Broschüre gibt dazu noch erweiterte Informationen.
Kennenlernphase
Ein neues Land, fremde Menschen, eine fremde Sprache und all dies weit weg von zuhause. Dies ist nicht nur eine besondere Herausforderung, sondern stellt auch eine herausragende Chance dar, sich neu zu erleben und kennen zu lernen. In dieser Umgebung ist der Kontakt zum Betreuer wichtig und dieser wird als Unterstützer und Halt wahrgenommen. Fern der Familie, in deutlicher Distanz zu den Freunden, fällt es manchmal leichter, sich auf das Abenteuer Clearing einzulassen. In diesen ersten Wochen steht im Vordergrund, die neue Umgebung zu erkunden, und Erfahrungen mit der hiesigen Kultur und Sprache zu machen. Eigene Fähigkeiten können neu entdeckt werden, erlebnispädagogische Angebote schaffen erstmal Luft und Raum, fern der Krise durchzuatmen und sich für neue Perspektiven zu öffnen.
Evaluationsphase
Gleichen die Ziele der Erwachsenen denen der Jugendlichen? Was ist bisher passiert auf dem bisherigen Lebensweg, dass die Frage im Raum steht: „Wie kann es weitergehen?“ Eltern, Jugendliche, Betreuer und das Jugendamt stehen immer wieder vor der Situation, dass ein geeigneter Rahmen für ein Hilfeangebot gesucht wird. Manchmal ist es eine momentane Krise, die es zu bewältigen gibt, manchmal erscheint es schon seit Jahren so, als wenn alle immer wieder vor einer Mauer stehen, die unüberbrückbar erscheint. Gemeinsam mit dem Jugendlichen herauszufinden, welche Stärken er hat, wovon er träumt und was ihm wichtig erscheint, das steht im Vordergrund in dieser zweiten Phase des Clearings. Und die Eltern? Welche Wünsche haben sie? Gibt es Ideen, die dazu führen, dass man wieder zueinander finden kann, oder ist es erstmal nötig, Zeit und Abstand zu gewinnen, um zu erkennen, was wirklich wichtig ist für die Entwicklung des Jugendlichen und um wieder zueinander finden zu können.
Entscheidungsphase
Wie weiß ich, was ich wirklich will? Was könnte mir helfen, damit ich meine Träume verwirklichen kann?
Welche Unterstützung und Hilfe brauchen der Jugendliche und auch die Familie, um erste Schritte in eine Veränderung zu gehen? Mit Hilfe der gewonnenen Erkenntnisse der vergangenen Wochen werden zusammen mit dem Jugendlichen Lösungsvorschläge erarbeitet, die sowohl seine Wohn- und Lebenswelt betreffen, als auch seine schulische und/oder berufliche Zukunft. Seine Fähigkeiten und Ressourcen stehen im Mittelpunkt dieser Überlegungen. Diese sind auch die Grundlage für die Angebote, die er dem Jugendamt und den Eltern machen kann, wenn neue gemeinsame Zielsetzungen festgelegt werden.
